Engagementförderung – Archiv

Strukturen stärken, Angebote entwickeln

Ziel der in.media.vitae foundation ist es, das bürgerschaftliche Engagement zu fördern, und entsprechende Strukturen insbesondere im Freistaat Bayern und in den Städten Nürnberg und Fürth beziehungsweise der Metropolregion Nürnberg zu stärken. Dies geschieht durch die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Trägern, Einrichtungen und Verbänden.

Wir entwickeln weitere Angebote für Gespräch und Austausch über das bürgerschaftliche Engagement. Gemeinsame Reflexion und gute Beispiele stärken das Engagement. Falls Sie Interesse an einer Zusammenarbeit oder Beratung haben, sprechen Sie uns gerne an. Weiterführende Kooperationen sind willkommen. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden und Kooperationspartnerinnen und Partner.

Bürger.Aktiv

um Auftakt der Woche des Bürgerschaftlichen Engagements lud das Zentrum Aktiver Bürger zusammen mit der in.media.vitae foundation am 12. September 2019 zum offenen Gesprächsforum „Gemeinsam engagiert in die Zukunft?! in das Café Mahlzahn ein, das sich der Vielfalt, Diversität und Teilhabe im Engagement widmete:

„Die Gesellschaft ist divers

Bürgerschaftliches Engagement hat solidarisierende Wirkung. Es schafft Teilhabe. Es bringt unterschiedlichste Menschen zusammen. Es macht die Gesellschaft bunter und vielfältiger, wenn möglichst viele mitgestalten können.

Gleichzeitig ist die Praxis oft von Gegensätzen geprägt: Homogene Gruppen versus vielfältige Zusammenschlüsse, von unten entstehende Selbstorganisation versus vororganisierte und von oben geleitete Projekte, unentgeltliches versus entlohntes Engagement, politisch positionierte versus unpolitische Aktivitäten.

Trotz Gegensätzen gemeinsam mehr erreichen?

Doch trotz dieser Unterschiede wollen alle Engagierten auf ihre Art einen Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten, der diese und – im besten Falle – die Welt verbessert. Deshalb können wir gemeinsam mehr erreichen.

Wie könnte die Zusammenarbeit zwischen Gruppierungen gestärkt werden? Wie könnten Gelder und Ressourcen besser verteilt werden? Wie könnten Kräfteverhältnisse besser austariert werden, um schwächere Positionen zu stärken? Das Zentrum Aktiver Bürger lädt gemeinsam mit der in.media.vitae foundation zu einer praxisnahen Diskussion ein, die uns hoffentlich ein Stückchen näher zusammenrücken lässt.“

 

Gesprächsforum 12. September 2019, Bild: imv

Die Podiumsteilnehmerinnen Elnaz Amiraslani (Parvenue Kulturbüro), Elisabeth Benzing (Kiss Mittelfranken) und Anja-Maria Käßer (AWO Kreisverband Nürnberg e.V.) schilderten eindrucksvolle Praxisbeispiele aus ihren Arbeitsbereichen und diskutierten kritische Fragen aus und mit dem Publikum, so unter anderem die Begrenztheit von Projektförderungen, Kooperationen mit Unternehmen und vielfältigen Partnern, Professionalisierung, Digitalisierung und Internationalisierung des Engagements. Der Austausch mit Information und Diskussion wurde von allen Teilnehmern als fruchtbar und konstruktiv bewertet.

m Jahr 2017 feierte das Zentrum Aktiver Bürger (ZAB) sein 20-jähriges Bestehen. Dazu arrangierte das ZAB die öffentliche Gesprächsreihe „Bürger.Aktiv!“  zum bürgerschaftlichen Engagement in Nürnberg. Kooperationspartner waren hierbei die Bürgerstiftung Nürnberg und die in.media.vitae foundation. Herr Dr. Arnold wirkte mit bei der Konzeption, Organisation und Realisierung der vier Abendveranstaltungen im Glasbau des KunstKulturQuartiers Nürnberg. Zur Moderation der ersten drei Gespräche konnten die Redakteure Hans-Peter Kastenhuber, Jo Seuß und Volkan Altunordu von den Nürnberger Nachrichten gewonnen werden. Die abschließende vierte Runde moderierte Herr Arnold.

Vom Wandel des Engagements

„Bürgerschaftliches Engagement hat immer wieder Veränderungen erfahren: Vom politischen und sozialen Ehrenamt im 19. Jahrhundert über das Verbände- und Vereinswesen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis hin zu den Selbsthilfeinitiativen und dem sogenannten „neuen Ehrenamt“ spiegelt Bürgerliches Engagement auch immer die Gesellschaftsstrukturen der jeweiligen Zeit wieder. Wie ist es heute – nach Wertewandel, Pluralisierung und Individualisierung, bei zunehmender Digitalisierung der Lebens- und Arbeitswelten – um die Ausgestaltung des Engagements bestellt? Wie sehen sich im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Anforderungen und Eigensinn die Engagierten selbst?“

Claudia Leitzmann vom Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V. referierte am 11. Mai 2017 über den Wandel der Engagement-Formen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen. Monika Gorbahn erläuterte das Einsatzfeld und die Engagement-Förderung der Bürgerstiftung Nürnberg.

Gemeinsam die Stadt verändern

„Das kollektive Schaffen, die Begegnung, das kreative Miteinander und die Räume des Selbermachens werden immer reizvoller. Öffentliche Räume werden genutzt, verändert und neu gestaltet. Es geht darum aktiv zu werden, sich auszutauschen und in der Öffentlichkeit sichtbar zu werden. Menschen engagieren sich, weil sie Teil der Veränderung in der eigenen Stadt sein wollen. Coworking, Do-it-yourself, Food Sharing, Labs, Crafting und Urban Gardening… was steht eigentlich hinter diesen Begriffen und wer sind die Menschen, die sie leben? Was unterscheidet sie von etablierten Organisationen wie z.B. den Bürgervereinen, die sich seit langem für die Verbesserung der Lebensbedingungen in den Quartieren einsetzen?“

Am 21. Juni 2017 präsentierte Daniel Überall von der anstiftung in München Konzepte und Projekte, die aus Eigeninitiative entstehen und im Quartier einen Anstoß zum Umdenken geben sollen wie beispielsweise Stadtgärten und Repair Cafés. Chris Herrmann stellte dazu das Urban Lab Nürnberg vor. Die Vorsitzende des Bürgervereins Nürnberg-Altstadt und der Arbeitsgemeinschaft der Bürger- und Vorstadtvereine Nürnbergs e.V., Elisabeth Most, besprach die Themen-Schwerpunkte und Arbeitsweise der Bürgervereine sowie ihre geschichtlichen Entwicklung und Veränderungen über die Jahrzehnte.

„Alle an Bord?!“ oder: „Wie integrativ ist Engagement?“

„Menschen mit Migrationsgeschichte sind aus dem bürgerschaftlichen Engagement nicht mehr wegzudenken. Die Aufnahme von Geflüchteten 2015/16 wäre ohne sie sicherlich schwieriger zu bewältigen gewesen. Ihre Beteiligung beruht wie bei allen Engagierten auf Eigeninitiative, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Diese Motivation ist nicht selbstverständlich und muss gefördert werden, da es hier um die Schnittstellen zwischen Integration und Engagement geht. Wie können wir Hindernisse abbauen und Zugänge zum Engagement für Menschen mit Migrationsgeschichte gestalten?“

Marissa Pablo Dürr referierte am 14. September 2017 über ihre langjährigen Erfahrungen bei „IN VIA KOFIZA“, dem Kontakt-, Förderungs- und Integrations-Zentrum für außereuropäische Frauen und deren Familien sowie im Vorstand des Migrantinnen-Netzwerks Bayern. Torsten Groß vom Inter-Kultur-Büro des Amtes für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg diskutierte die Interkultur-Arbeit anhand des Projektes „House of Resources“, des Samofa-Netzwerkes und des Formates „Global Art“.

„Wir wollen uns doch nur engagieren“: Gegenwind und Stolpersteine im Engagement

„Jedes Engagement-Projekt fängt einmal klein an. Nicht jedes kann sich zu etwas Größerem  entwickeln. Häufig ist ein langer Atem gefragt im Kampf gegen bestehende Strukturen und bürokratische Mühlen, um eine gute Idee wachsen zu lassen und sie zu etablieren. Immer wieder müssen engagierte Menschen erleben, dass ihre Aktivitäten einerseits gewünscht und gleichzeitig nur wenig unterstützt werden. Auf welche Barrieren kann bürgerliches Engagement stoßen? Wie kann sich Gegenwind in Rückenwind verwandeln und wie können Stolpersteine erfolgreich aus dem Weg geräumt werden?“

Der Vorsitzende des Stadtseniorenrates, Christian Marguliés, sprach am 19. Oktober 2017 über die Themen, Aufgaben und Problemstellungen der Seniorenvertretung. Doris Buchholzer, Fachbereichsleitung, referierte über die ehrenamtliche Begleitung bei der AIDS-Hilfe Nürnberg-Fürth-Erlangen e. V. Gründungs- und Kuratoriumsmitglied Frau Lissy Gundel schilderte ihre 30-jährige freiwillige Mitarbeit bei der AIDS-Hilfe.

Bei allen vier Gesprächsabenden konnten sich die teilnehmenden Freiwilligen, beruflichen Ehrenamtskoordinatoren und Interessierte dank der kompetenten Impuls-Referate informieren und ihre Praxis-Erfahrungen reflektieren.

Bürgerwut und Bürgermut – Ein Gespräch über Tugenden im Engagement

Unter diesem Titel wurde am 16. November 2016 die erste Kooperationsveranstaltung der in.media.vitae foundation mit dem Zentrum Aktiver Bürger in Nürnberg durchgeführt. Die Einladung richtete sich an die Ehrenamtlichen des Zentrums Aktiver Bürger Nürnberg und des FreiwilligenZentrums Fürth sowie weitere interessierte Engagierte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schilderten und diskutierten die Erfahrungen aus ihren eigenen Tätigkeiten und reflektierten sie in Bezug auf die Tugenden.

Helferkreise Nürnberg

Hier treffen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Nürnberger Helferkreise. Die Austauschtreffen werden veranstaltet von der Stabsstelle Bürgerschaftliches Engagement in Zusammenarbeit mit der Regiestelle Flucht und Integration im Referat für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg. Seit 2015 / 2016 hat sich das Gremium zur tragenden Plattform für die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit entwickelt. Bei jeder der regelmäßigen Sitzungen gibt es aktuelle neue Informationen, Berichte aus den Helferkreisen und Gemeinschaftsunterkünften, Vorstellung von Beratungs- und Fachstellen sowie neuer Initiativen und Projekte. Die gemeinsamen Gespräche orientieren: „Wie machen es die anderen?“ und regen die Vernetzung sowie gemeinsame Vorhaben an. Nicht selten nehmen Gäste aus den Nachbarstädten Fürth und Erlangen oder dem Landkreis Nürnberger Land teil. Für die in.media.vitae foundation stellt der kollegiale Ausstausch an dieser Stelle die Verbindung dar zwischen den Arbeitsfeldern Koordination der Flüchtlingsarbeit und der Engagement-Förderung.

Nürnberger Vereins- und Ehrenamtsakademie

Die in.media.vitae foundation unterstützt die Stabstelle Bürgerschaftliches Engagement im Referat für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg bei der Entwicklung und Realisierung von Fortbildungsangeboten für Freiwillige. Entsprechende Fortbildungen sehen wir über die fachliche Kompetenzentwicklung hinaus als Teil der Organisationsentwicklung an sowie als einen Beitrag zur Anerkennungskultur. Dazu wirkte die Stiftung mit im Arbeitskreis Fortbildungen für Freiwillige in der Flüchtlingsarbeit, der unter anderem das Forum Willkommenskultur 2017, 2018 und 2019 veranstaltet hat.

Im Jahr 2019 ist der Arbeitskreis im Netzwerk Engagementförderung aufgegangen, der die neue Initiative Nürnberger Vereins- und Ehrenamtsakademie mitgestaltet. Die in.media.vitae foundation begrüßt und fördert die Vereins- und Ehrenamtsakademie